Das Team der Paula-Fürst-Schule
Das Team der Paula-Fürst-Schule besteht aus fast 200 Personen, die sich mit dem Lernen und dem reibungslosen Ablauf des Schulbetriebs für etwa 1000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene befassen.
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sowohl als Fach- und Klassenlehrkräfte in unseren Lerngruppen tätig. Sie werden unterstützt durch unser Erzieherinnen- und Erzieherteam, das einerseits in der ergänzenden Betreuung aktiv ist und andererseits bei der Unterrichtsbegleitung, der sozialen Verantwortung, den Klassenräten sowie in der sozialpädagogischen Beratung und Präventionsarbeit mitwirkt.
Einige unserer Arbeitsgemeinschaften für die Grundstufe und die Sekundarstufe 1 sowie die Werkstätten werden von externen pädagogisch geschulten Dozentinnen und Dozenten geleitet.
Unser nichtpädagogisches Personal arbeitet einerseits im Verwaltungsbereich, zum Beispiel im Sekretariat, und umfasst auch unseren Hausmeister sowie das Küchenpersonal in der Mensa.
Darüber hinaus erhalten wir Unterstützung von vielen ehrenamtlich tätigen Menschen, die sich zum Beispiel im Förderverein, in der Gesamtelternvertretung oder als Lesepaten engagieren.
Unsere Leitsätze
Die Leitsätze haben eine bedeutende Schlüsselfunktion. In ihnen steckt die gemeinsame pädagogische Vision unserer Pädagog*innen, wie wir die Berliner Bildungsziele und die Idee der Gemeinschaftsschule umsetzen wollen.
Sie wurden auf Studientagen im Mai 2012 entworfen, von einer AG weiterentwickelt, in den Gremien diskutiert und schließlich am 14.11.2012 von der Schulkonferenz beschlossen. Seither bezieht sich unsere Schulentwicklung im Wesentlichen auf diese Grundlage…
Grundsätzliche Leitsätze
- Alle Mitglieder unserer Gemeinschaftsschule lernen von- und miteinander.
- Wir nehmen Herausforderungen an, entwickeln eigene Wege und lassen uns von unseren Erfolgen
anspornen. - Wir fördern die Individualität in der Gemeinschaft, weil wir Vielfalt schätzen.
- Wir respektieren, achten und wertschätzen einander.
- Wir entwickeln gemeinsame Werte.
- Wir halten uns an gemeinsame Verabredungen.
- Wir fördern soziale Kompetenzen.
- Wir arbeiten in verschiedenen Teams und streben deren Vernetzung an.
- Wir lernen mit Kopf, Herz und Hand.
- Wir unterstützen interessenbezogenes Lernen.
- Wir ermöglichen individuelle Lernwege.
- Wir geben einander regelmäßige Rückmeldungen.
Ergänzende Leitsätze für das Lernen:
- Wir schaffen ansprechende und anregende Lernräume.
- Wir achten einander und gehen respektvoll miteinander um.
- Wir ermöglichen individuelle Lernwege.
- Wir entwickeln eine rücksichtsvolle und motivierende Lernatmosphäre.
- Wir wecken, fördern und erhalten die Leistungsbereitschaft aller.
- Wir gestalten Lernen so, dass es den Kindern wichtig ist. Wir entwickeln Strukturen für selbstständiges
Lernen. - Wir haben Spaß am Lernen.
Unter „wir“ ist die gesamte Schulgemeinschaft zu verstehen, also Pädagog*innen, Schüler*innen, Eltern und Mitarbeiter*innen. Die Leitsätze sind nicht endgültig. sondern spiegeln unsere aktuelle Vision wieder und bieten daher auch Diskussionsstoff. Wir verstehen unsere Schule als einen Ort des
ständigen Lernens und der permanenten Entwicklung. Die Leitsätze werden also auch künftig überarbeitet.
Die Schulkonferenz dankt der Leitsätze-AG: Monika Bialke, Elke Bienzeisler, Anke Klaas, Claudia Möller, Silvia Nartschick, Petra Neumann, Alec Norris, Doris Sarstedt, Henriette Severon
Zur Biografie von Paula Fürst
1894
Paula Fürst wurde am 6. August 1894 in Glogau als zweites Kind einer jüdischen Familie geboren. Nach dem Tod ihres Vaters zog sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Berlin. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Lehrerin und studierte Geschichte und Französisch an der Berliner Universität. Nachdem sie Vorträge von Maria Montessori gehört hatte, wurde sie von deren pädagogischen Ansätzen beeinflusst und absolvierte Montessori-Kurse in Berlin und Rom.
1926
1926 eröffnete Paula Fürst die erste Montessori-Klasse an einer öffentlichen Schule in Deutschland. Sie engagierte sich auch publizistisch für die Verbreitung der Montessori-Pädagogik. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Montessori-Pädagogik als „undeutsch“ verboten und Paula Fürst als Jüdin aus dem Staatsdienst entlassen. Ihr wurde die Leitung einer jüdischen Privatschule angeboten, die sie erfolgreich leitete.
1938
1938 wurden jüdische Privatschulen ebenfalls verboten, und die Reichspogromnacht von 1938 führte zur Zerstörung der jüdischen Schulen, einschließlich der von Paula Fürst geleiteten Schule. Danach übernahm sie die Schulabteilung der Reichsvereinigung der Juden und kümmerte sich um das jüdische Schulwesen in Deutschland. Sie engagierte sich auch für die Auswanderung jüdischer Kinder und begleitete einen der letzten Kindertransporte nach Großbritannien.
1942
Trotz Warnungen kehrte Paula Fürst nach Berlin zurück und organisierte in verschiedenen Orten einen geregelten Unterricht. Im Juni 1942 wurde sie zusammen mit anderen Berliner Juden deportiert. Ihr genauer Tod und der Ort sind unbekannt.
Paula Fürst gilt als eine der bedeutendsten Reformpädagoginnen Deutschlands im frühen 20. Jahrhundert. Zu ihrem Gedenken wurde eine Schule in Berlin nach ihr benannt, und ein Stolperstein wurde an ihrem letzten Wohnort verlegt.
Zur Geschichte unseres Schulgebäudes
Der Architekt Heinrich Seeling wurde 1852 in Zeulenroda, Thüringen, geboren. Er war spezialisiert auf Theaterbauten und entwarf unter anderem das Berliner Ensemble. Von 1907 bis 1921 war er Stadtbaurat von Charlottenburg und prägte das Stadtbild maßgeblich. Heinrich Seeling starb 1932 und wurde auf dem städtischen Friedhof in Wilmersdorf beerdigt. Die Potsdamer Straße in Charlottenburg wurde nach ihm benannt.
Das Gebäude der Reformschule wurde nach den Plänen von Heinrich Seeling im Jahr 1908 errichtet. Es erstreckt sich über ein L-förmiges Grundstück und besitzt eine abwechslungsreich gestaltete Fassade mit roten Ziegeln und Muschelkalk. Der Bau zeigt stilistische Merkmale des Übergangs vom Jugendstil zur Moderne. Es beherbergt einen Uhrturm mit Aussichtsplattform und ist mit verschiedenen dekorativen Elementen versehen. Das Gebäude wurde im Laufe der Jahre renoviert und wiederhergestellt.
Ursprünglich war das Gebäude für zwei Volksschulen vorgesehen, die später in Grundschulen umgewandelt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten die Schulen in das Gebäude zurück und es gab verschiedene Umbenennungen und Nutzungsänderungen. Heute ist die Reformschule Charlottenburg in dem Gebäude untergebracht.
Das Gebäude kann auf eine lange Geschichte zurückblicken und wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen Schulen genutzt. Es ist ein bedeutendes architektonisches Bauwerk, das von Heinrich Seeling entworfen wurde und das Erscheinungsbild von Charlottenburg geprägt hat.