14. Juli 2021 - Gedanken zum Attentat von Nizza heute vor 5 Jahren
Fünf Jahre später sind die seelischen und psychischen Wunden noch längst nicht verheilt. Die überlebende Schülerin, die Schülerinnen und Schüler, die mit in Nizza waren, die Angehörigen und Freunde von ihnen allen, aber auch unsere Schule haben einen langen Weg hinter sich, in dem Trauer und Schmerz und Trauma eine zentrale Rolle im Leben und im Alltag von allen spielten und auch noch weiterhin spielen.
Fünf Jahre sind eine lange Zeit, auch für eine Schule, in der Schülerinnen und Schüler Abschlüsse machen, die Schule verlassen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen und neue Schülerinnen und Schüler hinzukommen, die nicht betroffen gewesen sind von dem Attentat von 2016. Sie haben aber von Sina, Salma und Saskia und Amal gehört und wissen, dass wir sie nicht vergessen werden, weil sie zu unserer Schulgemeinschaft gehören. Sie sind in unserem Herzen und erfüllen uns mit Sehnsucht und der Mahnung, das Unfassbare zu verarbeiten, und die Erhaltung des Friedens in einer unsicheren Welt als Herausforderung der Gegenwart und der Zukunft zu begreifen. Der Gedenkstein sowie auch der Kirschbaum, der jeden Frühling in wunderschöner Blüte steht, tragen dazu bei.
Wir haben wieder Zuversicht gewonnen und ich hoffe sehr, dass auch die Familien der drei lieben Menschen wie auch Amal wieder Freude am Leben haben.
Am 17. September werden wir eine kleine Feier zum Gedenken an unsere drei lieben jungen Frauen und zum gemeinsamen Zuversichttanken für alle Überlebenden und Betroffenen in unserer Schule veranstalten.
Ich wünsche Ihnen einen besonderen 14. Juli heute, in der die Zuversicht und das gemeinsame Gedenken bei den Gefühlen von Traurigkeit und Trauer helfen, diesen Tag zu erleben und in ihm auch wieder das sehen zu können, wofür er steht:
Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Brigitte Kather - Schulleiterin